Von
Ann-Kathrin Landzettel
Übergewicht drückt
nicht nur auf unsere Gelenke.
Neben den überflüssigen Kilos, die man mit sich rumträgt, birgt
Körperfett noch ein weiteres Risiko: Es bildet Entzündungsstoffe.
Und diese können unserer Gesundheit richtig zu schaffen machen.
Besonders Bauchfett
ist riskant.
Fett ist nicht nur schwer
Außerdem
greift ein Zuviel an Körperfett auch die Gelenke
an. Arthrose und Gicht beispielsweise
gehören nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
zu den häufigen Folgen von Übergewicht. Schuld ist dabei nicht nur
das Fett beziehungsweise das überflüssige Gewicht,
das die Gelenke strapaziert und den Verschleiß fördert. Denn das
Körperfett bildet Botenstoffe, die Entzündungsprozesse im
Körper anfeuern.
Bauchfett gilt als besonders riskant
Die
Verteilung des Fetts spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle: "Nicht
nur das Übergewicht an sich, auch die Verteilung des Körperfetts
beeinflusst die Gesundheit. Vor allem die Fettdepots um Bauch und
Taille erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf- und
Stoffwechselkrankheiten", teilt die Deutsche Gesellschaft
für Ernährung (DGE)
mit.
Was Bauchfett so gefährlich macht
Der
Grund: Das kritische Bauchfett, von Medizinern auch als viszerales
Bauchfett bezeichnet, sitzt im Bauchraum und umschließt die
inneren Organe,
darunter Leber und
Darm. Es ist stoffwechselaktiv und bildet Experten zufolge mehr als
200 Botenstoffe. Viszerales Bauchfett gilt als das größte
Drüsenorgan im Körper. Es setzt unter anderem Fettsäuren frei,
bildet entzündungsfördernde Botenstoffe und schüttet Hormone aus.
Je
mehr von dem aktiven Gewebe vorhanden ist, desto größer ist das
Risiko, dass die Blutfettwerte negativ beeinflusst werden,
der Blutdruck steigt
und der Blutzuckerspiegel aus
dem Takt gerät.
Vom Apfel- und Birnen-Typ
Wer
zu Fettansammlungen im Bauchraum neigt, wird von Experten als
Apfel-Typ bezeichnet. Sammelt sich das Fett hingegen eher in der
Beine-Po-Region an, spricht man vom Birnen-Typ. Dieser hat ein
wesentlich geringeres gesundheitliches Risiko als der Apfel-Typ, da
sich seine Fettansammlungen zwar unter der Haut,
nicht aber im Körperinneren befinden.
Zentimeterlimit für Apfel-Typen
Doch
woher weiß man, ob der Bauchumfang ein kritisches Maß erreicht hat?
Laut DGE stellt ein Taillenumfang ab 88 Zentimetern bei Frauen
beziehungsweise 102 Zentimetern bei Männern ein deutlich erhöhtes
Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Krankheiten dar.
Wer
nachschauen möchte: Gemessen wird der Taillenumfang – und zwar vor
dem Essen. Im Stehen und mit freiem Oberkörper wird dann ein Maßband
genau in die Mitte zwischen Beckenkamm und dem Unterrand des
Rippenbogens gelegt.
Das Ziel: Dauerhafte Ernährungsumstellung
"Nehmen
Sie über eine längere Zeit mehr Kilokalorien auf, als Sie
verbrauchen, nehmen Sie automatisch zu", erklärt Antje Gahl,
Diplom Ökotrophologin und Pressesprecherin der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer zu viele Pfunde angesammelt
hat und abnehmen möchte, sollte auf eines achten: Das Ziel ist
nicht, möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Auf eine dauerhafte
Ernährungsumstellung kommt es an.
Bauchumfang nimmt im Alter zu
"Dennoch
nehmen viele Menschen ab einem gewissen Alter trotz gleichbleibender
Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten an Gewicht, insbesondere am
Bauchumfang zu", erklärt die Ernährungsexpertin. "Das
liegt daran, dass der Grundumsatz eines Erwachsenen stetig sinkt.
Zudem nimmt mit etwa 50 Jahren auch die Muskelmasse ab. Dafür wird
mehr Fett gespeichert."Wer sein Gewicht dauerhaft halten möchte,
muss Kalorien einsparen
und sich mehr bewegen als in jungen Jahren.
Nicht aufgeben, wenn die Waage stillsteht
Gahl
weist zudem darauf hin, dass bei jeder Diät irgendwann
das Gewicht stagniert. "Halten Sie durch und geben Sie nicht
auf", so ihr Rat. "Der Körper braucht seine Zeit, sich
umzustellen." Außerdem ist Bewegung angesagt. Die DGE empfiehlt
30 bis 60 Minuten pro Tag und zählt neben dem Freizeitsport auch
Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen dazu.
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