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Was ein ehemaliger MAPer sagt

Wenn ich Geld verdiene, dann ist es ja egal wo mein Geld ist, ich muss es versteuern.
Bin dann mal zu einer Steuerberaterin gegangen (habe normal keinen Steuerberater, sondern nur eine „nette Dame“, die für mich und mein „kleines Gewerbe“ das ganze Buchhaltungs- und Steuerzeugs macht … habe selbst nämlich keine Lust mich um diese Sachen zu kümmern)
Erste Reaktion der Steuerberaterin (nach mehrtägiger Recherche ihrerseits): Schneeballsystem !! Alarm !!
Ich war zu der Zeit allerdings von meinen „Mit-Mappern“ schon so gut bearbeitet, dass es eben kein solches System, sondern einfach nur eine Werbeplattform und ein Geschäft ist.
Und genau das, was ja propagiert wird, nämlich ein “seriöses Geschäft“, wollte ich ja damit auch machen… darum wollte ich rechtzeitig alles Wichtige und Notwenige in Erfahrung bringen.
Also vorrausschauend für die Zeit, wenn es dann bei mir mal so weit ist, dass ich mir Geld auszahlen lasse und das dann ja auch versteuern muss.
Aber dann:
die Steuerberaterin hat mir einen Text zukommen lassen, es ging darin um „Kapitaleinkünfte aus Schneeballsystemen“ und ein Urteil des Bundesfinanzhofes von 2014.
Es geht darum, dass bei Schneeballsystemen nicht das tatsächlich ausbezahlte Geld zu versteuern ist, sondern die „Zuflüsse“ und dass Ausgaben nicht geltend gemacht werden können.
Weiterhin heißt es „die Anbieter solcher Systeme werden beim Wort genommen „hier verdienen Sie Geld“ und auch wenn die Einnahmen reinvestiert werden, so sind es doch Einnahmen“.
Hier kamen dann doch erste Zweifel auf. Denn auch wenn es in dem Text um „Kapitaleinkünfte“ ging und MAP ja ein „Geschäft mit Werbung“ ist und kein „Investment“, so waren doch Parallelen zu erkennen.
Ich habe dann mit der Steuerberaterin zusammen mal in mein Backoffice geschaut.
Für sie war die Sache so:
ich habe 5000 Euro ausgegeben. Diese Ausgaben kann ich aber nicht geltend machen (…wenn es denn ein Schneeballsystem ist…).
Ich hatte damals etwas um die 8.000 oder 10.000 Dollar in meinem Profitshare (die aber ja schon wieder für den Zukauf von Cps verwendet wurden) und dieser Betrag ist zu versteuern. Es geht eben NICHT um das tatsächlich ausbezahlte Geld, sondern um die „Zuflüsse“.
Also es wurde eingenommen und ist zu versteuern. Ob ich mir dann davon ein Eis kaufe oder neue Credit Packs ist egal.
Da hat es mir alle Fragezeichen rausgehauen und ich habe nochmal konkret gefragt:
“also ich müsste jetzt den Profit Share in Euro umrechnen und das versteuern, obwohl ich noch kein „echtes Geld“ zurück habe und tatsächlich ja momentan 5000 echte Euro Minus habe“ —> sie sagte „ja“.
Ich hab‘ nochmal nachgefragt: „aber wenn es ein Schneeballsystem ist, dann ist es ja illegal und das Finanzamt bekommt trotzdem die Steuern, verdient also an illegalen Systemen mit?!“ → sie sagte: „wir sind hier im Steuerrecht und nicht im Strafrecht … und laut Urteil des Bundesfinanzhofes ist es so“.
also wenn MAP ein „normales Geschäft“ ist, dann könnte ich die Ausgaben gegenrechnen und alles ist gut, wenn es ein Schneeballsystem ist, dann steuere ich geradewegs auf eine enorme Steuerbelastung zu. → Sie bestätigte auch das.
Nun gut, MAP ist ja aber kein Schneeballsystem oder Ponzischema oder, wie ich es mittlerweile nenne „Ponzi-Ball“… das haben ja die ganzen Webinare und auch mein Sponsor und die vielen anderen Mapper gesagt, es ist alles legal und die Steuerberaterin kennt MAP ja nicht, die versteht es einfach nicht…
Ja, dann habe ich mir gedacht:
Bevor ich jetzt eine Zweitmeinung von einem anderen Steuerberater hole, gehe ich doch einfach mal direkt zum Finanzamt … wenn mir jemand etwas Konkretes sagen kann, dann doch die.
Habe also einen Termin ausgemacht, alles erklärt, super ausführlich, mündlich und schriftlich. Mit Screenshots und allem drum und dran, mit meinen tatsächlichen Zahlen (also meine „echten Ausgaben“ und meine „virtuellen Einnahmen“ und dem „Zukauf“).
Was mir die nette Dame schon bei dem Termin gesagt hat war:
„so wie sie es beschreiben ist es auf jeden Fall schon mal gewerblich. Sie kaufen Werbepakete, Sie erwirtschaften damit etwas, eine Gewerbeanmeldung ist erforderlich.“
Ich selbst habe ja einen Gewerbeschein, den habe ich dann in den folgenden Tagen noch um „Online Marketing“ erweitert, denn ich wollte mich ja auch in die ganze Affiliate-Geschichte rein lesen und z.B. auch „Digistore-Produkte“ oder sonstwas bewerben … eben das, was man in den Webinaren diverser Mapper so gesehen hat.
Ungefähr fünf Wochen später kam ein Brief vom Finanzamt:
→ es ist gewerblich, eine Gewerbeanmeldung ist erforderlich. Zu versteuern ist NICHT das „echte“ Geld, was irgendwann mal auf das Bankkonto ausgezahlt wird, sondern das Geld was im Profitshare ankommt + das Geld/Provision für geworbene Partner.
Da MAP ein ausländisches Unternehmen ist, ist die Umsatzsteuer nicht betroffen, ich muss es nur bei der Einkommensteuer angeben. Die Ausgaben für CreditPacks sind, da ich es ja gewerblich mache, Betriebsausgaben.
Geld, dass ich z.B. als Provision über Digistore verdienen würde, würde natürlich die Umsatzsteuer betreffen.
Meine Schlussfolgerung (bestätigt durch die nette Finanzbeamtin) war:
die Privatperson und HobbyMapperin „Liesel Müller“ könnte also 1) schon mal gar keine „Ausgaben“ abziehen und müsste den komplett aufgelaufenen Profit-Share versteuern und 2) geht sie einer gewerblichen Tätigkeit nach ohne ein Gewerbe angemeldet zu haben.
… leider ist die Mehrzahl der Mapper wohl „ahnungslose Liesel Müllers“.
Aber ok … für mich ist (war!) es ein ganz normales Geschäft … Einnahmen, Ausgaben, Einkommensteuer.. .alles gut .…
wäre da nicht der letzte Satz in dem Schreiben gewesen:
„Die Ausführung zur steuerlichen Behandlung Ihrer Einkünfte erfolgen unverbindlich und sind nicht bindend“.
Heißt also: es kann auch ganz anders sein und das Finanzamt legt sich nicht fest.
(Würde mich als Finanzamt auch nicht festlegen, denn wenn irgendwann mal MAP behördlich als „Ponzi-Ball“ beurteilt wird, dann kann sich das Finanzamt auf oben erwähntes Urteil des Bundesfinanzhofes beziehen und bekommt eine kräftige Nachzahlung)
Fazit: MAP lohnt nicht

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