Salz
möchte niemand in seiner Suppe missen. Für den menschlichen Körper
ist es erwiesenermaßen unverzichtbar – sei es, um den Blutdruck zu
regulieren oder den Wasser- und Nährstoffhaushalt zu steuern.
Darüber hinaus findet das so unscheinbar aussehende Mineral bereits
seit Jahrtausenden als Heilmittel Verwendung–
vorwiegend in gelöster Form, als Sole.
Innerliche und äußerliche Anwendung
"Unter
Sole versteht man salziges Wasser natürlichen Ursprungs, das einen
hohen Gehalt an Mineralsalzen wie Jod, Sulfur oder Radon hat",
erklärt Karin Lehmann vom Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern. Sole
ist ein anerkanntes Arzneimittel, das sowohl äußerlich – zum
Beispiel in Form von Bädern oder Umschlägen – als auch innerlich
als Trinkkur, Spülung oder Inhalation angewendet wird. Das
medizinische Spektrum, in dem es positive Effekte erzielen kann, ist
groß.
Heilwirkung für die Haut
Abgesehen
davon, dass Sole das Immunsystem und den Kreislauf stärkt und nicht
selten desensibilisierend bei Allergien wirkt,
kann sie unter anderem bei Verdauungskrankheiten,
Stoffwechselstörungen oder bei Blasen- und Harnleiterinfektionen
helfen. Hauptanwendungsgebiete der "weißen Krankenschwester",
wie Sole aufgrund ihrer Heilwirkung auch genannt wird, sind
jedoch Hautkrankheiten sowie
Erkrankungen der Atemwege und des Bewegungsapparates.
"Durch
eine Sole-Therapie lassen sich bei vielen Hautkrankheiten sehr gute
Ergebnisse erzielen", bestätigt Bernd Salzer vom Berufsverband
der Deutschen Dermatologen in Berlin. So könne man mit
salzgetränkten Umschlägen Aknelindern:
"Sie wirken antibakteriell und lassen den Eiter ablaufen."
Und auch bei chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis und
Psoriasis (Schuppenflechte)
wirkten Sole-Anwendungen nachhaltig. "Hier sind Bäder mit
hochkonzentrierter Sole angezeigt, wobei man sie am besten mit einer
UV-Bestrahlung verbindet", erklärt Prof. Jürgen Kleinschmidt,
Vizepräsident der Vereinigung für Bäder- und Klimakunde in Bonn.
Rheuma und Athrose
"Auch
bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma,
Arthrose oder degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule kann Sole
positiv wirken", sagt Lehmann zum dritten Schwerpunkt zum
Einsatz von Sole. Therapiert werde in diesem Fall vor allem durch
Baden im warmen, mindestens vierprozentigen Solewasser. Teils kommen
auch Solepackungen zum Einsatz. Die gelösten Salze reagieren mit der
Haut und bewirken eine Weitung der Gefäße. Dadurch entspannen sich
die Muskeln, und Gelenke werden entlastet – die Schmerzen lassen
nach, und die Beweglichkeit der Patienten verbessert sich.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen