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Schlechte Noten für Riester-Versicherungen

Stiftung Warentest

Schlechte Noten für Riester-Versicherungen

Quelle: Handelsblatt
Die Kritik an Riester-Renten der Versicherer reißt nicht ab. Nur fünf von 29 untersuchten Riester-Versicherungen sind „gut“. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift „Finanztest“. Worauf Kunden achten sollten.
DüsseldorfDie Qualität der Riester-Versicherungen schwankt sehr stark. Bei dem aktuellen Test von klassischen Riester-Rentenversicherungen habe die Stiftung Warentest nur fünf von 29 Angeboten mit „Gut“ bewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine Riester-Rentenversicherung lohnt sich nach Einschätzung der Tester nur, wenn die Angebote der Versicherer auch wirklich „gut“ sind.
Die garantierte Mindestrente falle bei günstigen Angeboten knapp 17 Prozent besser aus, als bei ungünstigen, erklärte die Stiftung Warentest. Erwirtschaftete Überschüsse der Versicherer könnten die garantierte Rente zwar noch steigern, doch die seien ungewiss. Kunden könnten sich nicht darauf verlassen.
So betrage der Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Garantierente für einen 37-jährigen Modellkunden über einen Zeitraum von 15 Jahren insgesamt 4.140 Euro. Auf die garantierte Rente komme es an, um die Altersvorsorge über­haupt realistisch planen zu können, betonen die Tester.
Von den 29 Angeboten für eine klassische Riester-Versicherung waren nur die Tarife der Huk24, Alte Leipziger, Debeka, Hannoversche und Hanse Merkur „gut“. Kein einziger Versicherer erhielt die Note „sehr gut“. Acht Tarife waren nur „ausreichend“.
Der Direktanbieter Huk24 sei an der Spitze gewesen. Die Huk24 war nach Einschätzung von "Finanztest" bei der Rentenzusage „sehr gut“ - und sie sei auch „gut“ bei der Flexibiliät und bei der Transparenz gewesen.
Das Problem: Versicherer, die hohe Abschluss- und Verwaltungskosten verlangen, können ihren Kunden bei Vertragsabschluss keine ordentliche Mindestrente zusagen. Finanztest weist darauf hin, dass teure Verträge im Test leicht zu erkennen seien. Denn je besser das Urteil über die Rentenzusage ausfalle, umso geringer seien die Kosten. Deshalb sei die garantierte Rente für den Kunden ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl. Außerdem sei wichtig, auf Anlageerfolg, Transparenz und Flexibilität zu achten.

Welche Versicherer sich verweigerten

Negativ vermerkte Finanztest, dass sich viele Versicherer nicht an dem Test beteiligten. Die Tester hätten da ähnliche Erfahrungen gemacht, wie die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen.
Die Ministerin hatte die Transparenz in der Versicherungsbranche bemängelt. Nicht jedes Riester-Produkt sei gut, hatte die Ministerium im ZDF gesagt. Es gebe „Schwächen“, die korrigiert werden müssten wie etwa die Kosten, wenn der Verbraucher den Anbieter wechseln wolle.

Riester-Versicherungen: Die Testverweigerer

Riester-Versicherungen: Die Testverweigerer

Noten
    Für 29 Versicherungsprodukte erhielt die Stiftung Warentest Daten. 26 Unternehmen entzogen sich dem Test jedoch ganz oder teilweise.
    Quelle: Finanztest 10/2012
          • Kleine Sparkassenversicherer
    Als Testverweigerer nennt Finanztest die Öffentliche Lebensversicherung Berlin/Brandenburg, die Öffentliche Versicherungen Oldenburg, ÖSA Versicherung, Saarland, Sparkassenversicherung Sachsen. Diese Unternehmen hatten sich zum Teil an früheren Tests beteiligt.
          • Provinzial
    Auch die Sparkassenversicherer Provinzial Nordwest aus Münster und Provinzial Rheinland lieferten keine Daten. Die Provinzial Rheinland hatte 2008 die Note befriedigend erhalten. Die Provinzial Nordwest gab fehlende Kapazitäten als Grund an.
          • Große Sparkassenversicherer
    SV Sparkassenversicherung Stuttgart, Versicherungskammer Bayern und VGH beteiligten sich nicht. Die Versicherungskammer Bayern erhielt 2010 die Note befriedigend. Die VGH wurde so zuletzt 2007 benotet. Beide Versicherer bemängelten die Testmethode: Die Beratungsleistung der Sparkassen werde nicht berücksichtigt. Die VGH kritisierte ferner die hohe Gewichtung der garantierten Rentenleistung im Test.
          • Vertriebsstarker Verweigerer
    Die Generali-Tochter Aachen Münchener wird durch den Finanzvertrieb DVAG geprägt. Zu deren Verhalten stellt Finanztest fest: jüngste Testteilnahme 2007. Das Qualitätsurteil habe damals gelautet: befriedigend. Die klassische Riester-Rente sei nicht mehr im betrieblichen Fokus, so das Unternehmen.
          • Bekannte Verweigerer
    Nürnberger, Nürnberger Beamten, Wüstenrot & Württembergische, LVM
          • Weitere Verweigerer
Basler, Barmenia, Concordia, Familienfürsorge, Inter, Itzehoher, Mecklenburgische, Oeco Capital, Rheinland


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Finanztest zitiert auch Oppositionspolitiker, die mehr Transparenz fordern. Dazu gehört der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn. In einer Debatte im Bundestag forderte er einen besseren Verbraucherschutz. "Wer hat wirklich einen Überblick über die mittlerweile 5 000 Produkte? Ich jedenfalls nicht. Auch für einen funktionierenden Wettbewerb ist es wichtig, eine übersichtliche Zahl von Produkten zu haben", so sein Credo.
Zudem seien die Riester-Produkte nicht wirklich vergleichbar. So etwas wie ein Produktinformationsblatt sei dabei sicherlich wichtig, wobei zu fragen ist, was genau darin enthalten sein soll. Es müsse klar sein, wann sich eine Riester-Rente tatsächlich lohnt. Da gingen die Meinungen ja sehr auseinander.
Die Berechnungen des DIW bzw. des Bundes der Versicherten zeigten, dass nicht eindeutig klar sei, dass sie sich für alle lohne. "Wir haben den Anspruch, dass sich die Riester-Rente auch ohne Zuschüsse und Zulagen lohnt", so der Grünen-Politiker. Auch das müsse aus einem Produktinformationsblatt hervorgehen.
Der Linken-Abgeordnete Matthias Birkwald kritisierte, die Verweigerungshaltung der Versicherer bei Tests bedeute nichts anderes als eine Missachtung der Kunden.

Ein großer Versicherer hat schlecht abgeschnitten

Die klassische Riester-Rentenversicherung ist in den vergangenen Jahren der Verkaufsrenner unter den Riester-Produkten gewesen. Dabei hat dieses Produkt nach Einschätzung von Verbraucherschützern mehr als einen Haken.
Der Kunde lässt sich dabei auf eine lange Zahlungsverpflichtung ein. Er kann den Vertrag höchstens beitragsfrei stellen, wenn er kein Geld mehr hat. Das heißt, er zahlt dann die Beiträge nicht mehr und bekommt später vielleicht nur eine kleine Rente – eben aus jenem Geld, das er eingezahlt hat. Außerdem sind die Zinsen derzeit sehr niedrig.
Der Vorteil der Riester-Rente: Sparer wissen heute schon, wie viel Geld sie später mindestens als Rente bekommen. Doch auch bei diesen garantierten Werten gibt es große Unterschiede, wie Finanztest nun feststellt.
Bei dem 37-jährigen Musterkunden, der 30 Jahre 1200 Euro jährlich einzahlt, hat der schlechteste Anbieter eine garantierte Monatsrente von 138 Euro geboten. Der beste lag immerhin bei 161 Euro. Was auf den ersten Blick nicht nach viel aussieht, kann sich über die Jahre zu mehreren tausend Euro aufaddieren.

Was an der Riester-Kritik dran ist

          • Unter der Lupe
    Seit 2002 gibt es die staatlich geförderte Riester-Rente. Nun hagelt es Vorwürfe: Schlechte Renditen, zu teuer und zu kompliziert. Ein Überblick über die gängige Kritik und was davon zu halten ist.
    Quelle: Finanztest 05/12
          • Vorwurf 1
    Riester lohnt nicht, ein Sparstrumpf bringt mehr
    Stimmt so pauschal nicht. Wer einen guten Vertrag abschließt, erreicht durch die staatliche Förderung eine ganz ordentliche Rendite auf seine Riester-Beiträge. Sie ist jedenfalls höher als bei anderen vergleichbaren Produkten, beispielsweise einer privaten Rentenversicherung. Vor allem für Häuslebauer lohnt sich ein Riester-Vertrag in Form eines Darlehens oder Bausparvertrags.
          • Vorwurf 2
    Nur wer steinalt wird, kommt mit Riester ins Plus
    Stimmt so pauschal nicht. Richtig ist aber: Je teurer der Tarif, desto älter muss der Kunde werden, bis er so viel Rente erhalten hat, dass er wenigstens seine Beiträge und die staatlichen Zulagen zurückbekommen hat. In Test der Riester-Rentenversicherungen zeigte sich, dass ein Kunde mit einem kostengünstigen Vertrag 82 Jahre alt werden muss, bis er ins Plus kommt. Bei einem teuren Tarif kommt der Kunde dagegen erst mit 85 Jahren ins Plus.
          • Vorwurf 3
    Riester lohnt nicht bei niedrigem Einkommen
    Stimmt so pauschal nicht. Gerade durch die Zulagen lohnt sich die Riester-Förderung für Menschen mit niedrigem Einkommen. Denn bei ihnen sind die staatlichen Zuschüsse im Verhältnis zum eigenen Sparbeitrag besonders hoch, vor allem wenn sie Kinder haben.
          • Vorwurf 4
    Die Riester-Rente ist unflexibel und intransparent
    Stimmt so pauschal nicht. Zumindest die Förderung passt sich an. Sie fließt weiter, wenn Sparer für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen eine Zeit lang im Beruf aussetzen. Die Sparer können ihre Riester-Ersparnisse sogar einsetzen, wenn sie ein Haus kaufen möchten. Leider sind die Verträge selbst häufig unflexibel.
          • Vorwurf 5
    Riester ist kompliziert und bürokratisch
    Stimmt. Von den Anbietern über die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) bis hin zum Arbeitsministerium sind selbst die Profis immer wieder ratlos, wenn sie mit Detailfragen konfrontiert werden.
          • Vorwurf 6
    Riester ist zu teuer und macht die Anbieter reich
    Stimmt häufig. Dies trifft auf Riester-Verträge leider genauso zu wie auf andere Finanzprodukte.
          • Vorwurf 7
    Zu wenig Menschen nutzen die Riester-Rente
    Stimmt. Mit rund 15,4 Millionen Abschlüssen ist das Ziel längst nicht erreicht, die Riester-Rente als Vorsorge für möglichst alle einzusetzen, um die Einbußen bei der gesetzlichen Rente auszugleichen. Die Riester-Rente ist gut, aber die Angebote müssen besser werden
          • Fazit
Wer sich eine Zusatzrente fürs Alter sichern will, kann mit einem Riester- Vertrag besser fahren als mit anderen Altersvorsorgeverträgen. Das liegt an den Zulagen und Steuervorteilen.



Es gibt nach Einschätzung von "Finanztest" Versicherer, die trotz der Finanzkrise das Geld der Kunden gut angelegt haben, wie etwa Debeka. Das sei es sehr wahrscheinlich, dass das in Zukunft auch so ist. Es gebe aber auch Versicherer wie die Generali, die da nicht sehr gut abgeschnitten hätten. Es sei also auf jeden Fall auch wichtig zu schauen, welcher Versicherer gut gewirtschaftet habe. Deshalb ist dieser Punkt auch mit 40 Prozent in unserer Qualitätsurteil eingegangen.
Wichtig war den Testern Kostentransparenz. Kann der Kunde die Kosten nachvollziehen? Weiß der Kunde wie hoch seine Rente ist aus Eigenbeiträgen und Zulagen oder wird da nur eine Rente ausgewiesen, die sich nur aus den Eigenbeiträgen speist? Wird ermöglicht, dass ein Kunde seinen Vertrag beitragsfrei stellen kann und dann zu den ursprünglichen Bedingungen dann wieder die Zahlung fortsetzen kann?  All dies habe man sich im Kleingedruckten angeschaut.



Die kompletten Ergebnisse können Sie im Internet gegen eine Gebühr von 2,50 Euro erwerben: www.test.de/riester-versicherung

Es gibt aber auch noch andere Riester- Produkte, die Sparpläne der Sutorbank, geringe Abschlusskosten, wenig Verwaltungskosten und eine überdurchschnittliche Rendite.
Mehr Infos über die Riesterprodukte bekommen Sie hier, wenn Sie sich übers Kontaktformularan uns wenden.

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